DIHK-Wettbewerb, Platz 1: Wege aus dem Müll

DSB-Schülerin unterrichtet Kinder aus der "Müllstadt" Quelle: DIHK

Ein Leben mitten im Müll: So sieht das Los der Kinder in Kairos informellem Stadtteil Moqattam im Südosten der Metropole aus. Im Rahmen eines Projekts bieten Nardine und ihre Mitschülerinnen aus den Klassen 7 bis 12 der DSB zweimal die Woche sozial benachteiligten Kindern aus diesem Gebiet, dessen Einwohnende überwiegend vom Abfallsammeln und -verwerten leben, kostenlosen Unterricht in Kleingruppen und Freizeitaktivitäten an.

Kinder kognitiv und emotional fördern

Mit ihrem Projekt möchte die Schule vor allem Kinder der bekanntesten Kairoer "Müllstadt" kognitiv und emotional fördern, zugleich die DSB-Mädchen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen sowie das positive Europa-Bild in Ägypten stärken.

Dafür unterstützt die Deutsche Schule die Schulen in der Müllstadt mit Unterricht in den ärmlichen Einrichtungen und außerdem mit ihren eigenen Räumlichkeiten und ihrer Ausstattung: Einmal im Monat besuchen die Schülerinnen und Schüler aus der Müllstadt die Deutsche Schule, sie haben dort mehr Raum für Bewegung und Spiel, auf dem Schulhof, dem Spielplatz oder in der Turnhalle. Die Schülerinnen der DSB sind im Projekt für die Planung des Unterrichts und der außerunterrichtlichen Aktivitäten verantwortlich und dokumentieren den Fortschritt der Kinder.

Stolze Siegerinnen: Die Schülerinnen der Deutschen Schule der Borromäerinnen Kairo freuen sich über ihren Erfolg Quelle: DIHK/Nils Hasenau

Was Schule wirklich leisten kann

Die Erfolge des mit 60.000 Euro prämierten Projekts zeigen sich besonders in der Dynamik zwischen den betreuten Kindern und den DSB-Schülerinnen. Die Kinder erhalten durch das Projekt nicht nur Fachunterricht, sondern auch emotionale Unterstützung, die sie in ihrem Leben oft vermissen sowie Perspektiven hinaus aus der Müllstadt.

Bei den Schülerinnen der DSB fördert das Projekt die Persönlichkeitsentwicklung. Das Projekt stärkt unter anderem die kritische Wahrnehmung des eigenen privilegierten, gesellschaftlichen Status und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Mädchen gegenüber sozioökonomisch schlechter Gestellten. Dadurch wird das intuitive Verständnis für soziale Nachhaltigkeit intensiviert und in Handlungskompetenz umgemünzt.

"Hier zeigt sich, was Schule wirklich leisten kann: Wissen vermitteln, Haltung stärken – und Brücken bauen in die Gesellschaft", betont Peter Adrian, Präsident der DIHK. 

Den Film zum Projekt sehen Sie hier

Quelle: DIHK