Schule als Schutzraum: In Mailand machen alle mit

"Schule als Schutzraum und Ort der Vielfalt" weiterzuentwickeln lautet der Auftrag. Die Deutsche Schule Mailand hat dazu einen intensiven Prozess gestartet.

Diversität ernst nehmen bedeutet, möglichst viele Perspektiven aus der Schulgemeinschaft zu berücksichtigen. Die Deutsche Schule Mailand gibt daher allen Schulbeteiligten die Möglichkeit, sich in den Prozess einzubringen, Schule als Ort der Vielfalt und Schutzraum zu gestalten. Schülerinnen und Schüler sollen gerne zur Schule kommen und sich angstfrei und sicher in dieser bewegen. Lehrende sollen bei ihrer Arbeit „geschützt“ sein und diese auf der Basis ihrer pädagogischen Expertise ausführen können. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) hat alle Deutschen Auslandsschulen als Teil der Initiative „Toleranz und Verantwortung“ dabei beraten und begleitet, Schutzkonzepte zu erstellen.

Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft

Die Deutsche Schule Mailand hat für sich einen Weg gefunden, ein nachhaltiges und lebbares Schutzkonzept zu entwickeln. Eine Steuerungsgruppe mit Lehrkräften, Schülerschaft sowie Eltern diskutierte alle Inhalte des Konzepts. Anschließend wurde es als Auftrag in die Gesamtkonferenz eingebracht und beschlossen.

Dabei sind und waren folgende Faktoren relevant:

  • Eine Bestandsaufnahme aller Aktivtäten und Instrumente, die an der Schule bereits Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften Teilhabe und Sicherheit im Schulleben ermöglichen.
  • Die Mobilisierung und Integration aller am Schulleben Beteiligten, damit eine breite Basis und Akzeptanz für diesen Prozess geschaffen werden konnte.
  • Der achtsame Umgang mit eigenen Ressourcen. Das Kollegium muss darauf achten, die jeweilige Realisierbarkeit der Implementierung im Auge zu behalten, um Stetigkeit zu gewährleisten.

Schutzraum als Schulentwicklungsziel

Das Thema ist der Deutschen Schule Mailand so wichtig, dass die Leitungsgremien der Schule es gemeinsam mit den Schulbeteiligten als Schulentwicklungsziel für die nächsten Jahre beschlossen haben. Nach einer Bestandsaufnahme im Sinne einer Potenzialanalyse wurden Konfliktlandkarten erstellt, um Orte mit Handlungsbedarf zu identifizieren. Eine Umfrage unter den Schulbeteiligten soll herausfinden, wo diese Erfordernisse sehen. Davon ausgehend will die Deutsche Schule Mailand bestehende und bewährte Konzepte und Instrumente, Projekte und Prozesse priorisieren, welche die Schule als Schutzraum und Ort der Vielfalt prägen.

Schutz durch ein Mentoringprogramm

Ein bereits umgesetztes Beispiel ist das Mentoringkonzept. Zwanzig Lehrkräfte wurden fortgebildet, jeweils bis zu drei Mentees mit Unterstützungsbedarf in verschiedenen Bereichen zu betreuen, auch über längere Zeiträume. Die Schülerinnen und Schüler können dabei eine Lehrkraft wählen, die sie begleitet.

Die Deutsche Schule Mailand bietet allen Interessierten den Austausch über durchgeführte Projekte und Prozesse an.

Mit der Initiative für Toleranz und Verantwortung möchte die ZfA die Vermittlung von Werten wie Toleranz, Achtung von Menschenrechten und Respekt für Diversität sowie die Förderung von gesellschaftspolitischem Engagement stärken. Schülerinnen und Schüler lernen, globale Lösungsansätze für die ökologischen Herausforderungen gemeinsam zu überdenken und erarbeiten Handlungsstrategien für eine nachhaltige Entwicklung. Ziel ist es, Schule als Ort gelebter Demokratie und Schutzraum erfahrbar zu machen und Schülerinnen und Schüler für ein Leben in einer Weltgesellschaft vorzubereiten. Die Angebote richten sich an von der ZfA geförderte Schulen im Ausland.

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Stand 01.03.2023